30 Jahre Gasunglück


Tragischer Unglücksfall jährt sich zum 30. Male

 

„In diesem Jahr jährt sich das tragische Gasunglück vom 15.12.1988 zum 30. Male. Vielen Bürgerinnen und Bürgern sind diese schlimmen Ereignisse auch nach dieser langen Zeit immer noch in nachhaltiger Erinnerung. Für viele war der 15. Dezember 1988 ein traumatischer Tag. Die tragischen Umstände, die zum Tode von 2 Menschen in Walluf führten, machen uns auch nach 30 Jahren immer noch sehr betroffen und werden niemals in Vergessenheit geraten“, so der Wallufer Bürgermeister Manfred Kohl.

 

Am 15. Dezember 1988 hätten schwere Gasexplosionen in einem Wohngebiet den gesamten Ort erschüttert. Die Ursache hierfür sei Gasaustritt aus dem Leitungsnetz gewesen, weil ein Schaltfehler Gas unter zu hohem Druck aus dem Fernversorgungsnetz in das Ortsetz einspeiste. Bei den Explosionen wären zwei Personen ums Leben gekommen, mehrere Menschen wurden verletzt. Etwa 200 Einwohner wären für einige Tage evakuiert werden müssen.

 

Mit ungeheurem Druck, einem Zigfachen des Zulässigen, sei Gas durch die Leitungen geschossen. Stichflammen wären aus Heizung und Herd geschlagen, Detonationen hätten das sogenannte Blumenviertel erschüttert und Dachstühle hätten abgehoben und Möbel wären durch berstende Glasscheiben auf die Terrassen geflogen.

 

„Besonders tragisch war die Tatsache, dass ein damals zehnjähriges Mädchen, das krankheitsbedingt an diesem Tage nicht in der Schule war, durch eine einstürzende Wand erschlagen wurde. Ein 84 Jahre alter Mann, der mit den rund 2.000 Bewohnern evakuiert worden war, erlag in den Abendstunden einem Schwächeanfall“, so der Wallufer Bürgermeister.

 

Rund drei Stunden nach der ersten Explosion seien zunächst insgesamt 17 zerstörte und beschädigte Häuser festgestellt worden. Damit wäre aber die Katastrophe noch nicht zum Abschluss gekommen, denn noch viermal wäre es durch Luft-Gas- Gemisch zu weiteren Explosionen gekommen. Den Auslöser des Unglücks, das ohne Beispiel gewesen sei, hätten die Ermittler im damaligen Zeitpunkt schnell gefunden. Bei Reparaturarbeiten wäre die Steuerung des zentralen Reglers ausgeschaltet worden, der den Gasdruck von sechs Bar in der Hauptleitung auf 22 Millibar im Versorgungsnetz für die Haushalte drosselte. Seit diesen tragischen Vorkommnissen würden Einsatzstichworte wie „Gasgeruch in Walluf“ eine besondere Betroffenheit auslösen.  

“Auch nach 30 Jahren gelten unser Mitgefühl und unsere Gedanken den Angehörigen der Verstorbenen. Auch heute, 30 Jahre nach diesem schrecklichen Geschehen, ist dieses Ereignis vielen Walluferinnen und Wallufern noch immer in bleibender Erinnerung. Ich bin mir sicher, dass Alle, die es miterleben mussten, diese Vorkommnisse niemals vergessen werden“, so Manfred Kohl abschließend.