Neujahrsempfang 2020


Neujahrsempfang 2020 - Ansprache des Bürgermeisters

Das Jahresende ist kein Ende und kein Anfang, sondern ein Weiterleben mit der Weisheit, die uns die Erfahrung gelehrt hat.

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

verehrte Gäste des Neujahrsempfangs,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

mit dieser Aussage des amerikanischen Schriftstellers Hal Borland begrüße ich Sie als Bürgermeister und als Vorsitzender des Verkehrs- und Gewerbevereins zum diesjährigen Neujahrsempfang hier im Vereinshaus Oberwalluf sehr herzlich.

Ich freue mich, Sie auch heute wieder in so großer Anzahl begrüßen zu können. Herr Franz Horne, der Vorsitzende der Gemeindevertretung, hat Sie alle bereits bei seiner Begrüßung herzlich willkommen geheißen.

Über die gute Resonanz freuen wir uns, denn das zeigt uns, dass unser Neujahrsempfang auf gute Resonanz stößt und dass Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger und Sie, verehrte Gäste, gerne zu unserem Neujahrsempfang kommen.

Auch das neue Jahr 2020 wollen wir – wie es bei unserem Neujahrsempfang Brauch ist - mit Rück- und Ausblicken und gemeinsamen Gesprächen beginnen.

Gleich zu Beginn meiner Rede wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen für das vor uns liegende Jahr 2020 alles erdenklich Gute, insbesondere Gesundheit und persönliches Wohlergehen. Möge das vor uns liegende Jahr ein für uns alle glückliches, gesundes und vor allem friedvolles Jahr werden. Den im politischen Raum wirkenden Personen wünsche ich, dass sie sich auch im neuen Jahr bei allen anstehenden Entscheidungen immer zum Wohle unserer Gemeinde für eine auch weiterhin positive Entwicklung Wallufs einsetzen.

In diesem Jahr können wir ein Jubiläum feiern, denn es ist der 15. Wallufer Neujahrsempfang, der stattfindet. Bereits zum 14. Male veranstalten wir, der Verkehrs- und Gewerbeverein und die Gemeinde diesen Neujahrsempfang gemeinsam.

Und das Konzept des gemeinsamen Neujahrsempfanges hat sich in all den Jahren bewährt. Daher möchte ich mich gleich zu Beginn meiner Neujahrsansprache bei meinen Vorstandskolleginnen und -kollegen des Verkehrs- und Gewerbevereins sehr herzlich für die tatkräftige Unterstützung bei den Vorbereitungen des heutigen Neujahrsempfanges und für die finanzielle Beteiligung bedanken.

Mein besonderer Dank gilt natürlich auch den Musikerinnen und Musikern des Walluftaler Blasorchester, die auch in diesem Jahr wieder die musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs übernommen haben.

Am Anfang eines neuen Jahres hat man gute Vorsätze und das ist auch gut so, selbst wenn man oft selbstkritisch einräumen muss, dass die Umsetzung der guten Vorsätze nicht immer gelingt. Der irische Schriftsteller Oscar Wilde hat hierzu eine treffende Formulierung:

„Alle guten Vorsätze haben etwas Verhängnisvolles, sie werden beständig zu früh gefasst“

Trotzdem haben wir uns für das neue Jahr Einiges vorgenommen, aber dazu später mehr.

Der Neujahrsempfang ist für die Gemeinde und natürlich auch für mich als Bürgermeister der richtige Anlass, um

·       Dank zu sagen

·       einen Blick auf das abgelaufene Jahr 2019 zu werfen

·       und natürlich auch einen Ausblick auf das neue Jahr 2020 zu geben.

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, verehrte Gäste,

ein alter Spruch, den ich gefunden habe, lautet:

„Dankbarkeit gehört zu den Schulden, die jeder Mensch hat, aber nur die wenigsten tragen sie ab.“

Ich möchte hier nichts „schuldig bleiben“ und nutze daher meine heutige Ansprache gerne dazu, um zu allererst Danke zu sagen, denn das kommt leider viel zu oft zu kurz.

Ein herzliches Dankschön und meine Anerkennung an Alle diejenigen, die sich ehrenamtlich für die Belange der hier lebenden Menschen und für unsere Gemeinde einsetzen und engagieren, denn Sie Alle tragen durch Ihr ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement in vielen Bereichen maßgeblich zu unserem intakten Gemeindeleben in Walluf bei.

Viele schauen nicht einfach zu, sondern packen selbst mit an, wenn es darum geht, das Zusammenleben in unserer Gemeinde aktiv mitzugestalten.

Unser aufrichtiger Dank gilt Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich in Vereinen, im kirchlichen Bereich, in den Feuerwehren und Rettungsdiensten und sozialen Projekten, Organisationen und in der politischen Arbeit in den kommunalen Gremien engagieren, und nicht zuletzt auch denjenigen, die hilfsbedürftigen Menschen zur Seite stehen, wenn sie der Hilfe bedürfen. Unser Dank gilt den Mitgliedern des Ortsgerichtes, den Schiedspersonen und unserem Heimatarchiv. Teilweise wird hier schon seit Jahrzehnten ehrenamtlich für Walluf und seine Bürgerinnen und Bürger erfolgreich gearbeitet. Ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement ist zu einem festen Bestandteil unseres Zusammenlebens geworden.

„Dankbare Menschen sind wie fruchtbare Felder; sie geben das Empfangene zehnfach zurück“, hat der Schriftsteller und Dramatiker  August von Kotzebue einmal gesagt.

Daher gilt allen ehrenamtlich Tätigen nochmals unser herzlichster Dank und unsere Hochachtung, verbunden mit der Bitte, auch in 2020 in ihrem Engagement nicht nachzulassen, denn sie und ihr Engagement werden auch in diesem Jahr dringend gebraucht.

Mein Dank gilt auch den Unternehmern und Betrieben, die Arbeitsplätze schaffen und erhalten; denn auch sie alle tragen zu einer nachhaltigen Gestaltung des Zusammenlebens in unserer Gemeinde bei. Dieses enorme Engagement verdient unsere Hochachtung und Anerkennung.

Dank gilt aber auch all denen, die hauptamtlich zum Wohle der Allgemeinheit arbeiten: den Kindergärten und der Schule, unseren Pfarrern, der Polizei und den Rettungsorganisationen, den Ärzten, dem Seniorenzentrum und natürlich auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung sowie all denen die ich jetzt nicht besonders erwähnt habe.

Zu Beginn eines neuen Jahres hält man natürlich auch Rückschau. Auch 2019 war für Walluf kein einfaches Jahr, aber im Rückblick sage ich mit Überzeugung, dass es in der Gesamtschau ein positives Jahr für Walluf war.

Gegen die Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleiches und die Einführung der Solidaritätsumlage hatten wir uns gemeinsam mit vielen anderen betroffenen Kommunen rechtlich zur Wehr gesetzt. Aber leider ohne Erfolg. Der Staatsgerichtshof hatte im Januar sein Urteil verkündet und die Neuordnung leider als rechtmäßig bestätigt.

Als einzige Kommune im gesamten Rheingau-Taunus-Kreis wird Walluf zu dieser Umlage herangezogen. Dieses „Sonderopfer“ belastet unseren kommunalen Haushalt also auch weiterhin. Geld, was uns fehlt und Geld, das wir auch in Walluf sinnvoll und zukunftsorientiert hätten einsetzen können.

Die Zusammensetzung der gemeindlichen Gremien veränderte sich zu Beginn des neuen Jahres durch die Bildung einer neuen Fraktion mit der Folge, dass sich hieraus auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Ausschüsse ergaben. Seitdem wirken 5 Fraktionen an den Entscheidungsprozessen in der Gemeindevertretung mit.

Zahlreiche Projekte wurden im vergangenen Jahr umgesetzt oder zumindest angestoßen.

Lassen Sie mich hier nur in kurzer Form darauf eingehen:

·       Für eine weitergehende Neugestaltung des Drobollacher Platzes liegen Beschlüsse der Gemeindevertretung vor. Derzeit sind wir im Abstimmungsprozess mit den Ortsvereinen, die sich hier sehr intensiv einbringen

·       Infolge einer notwendigen Neuorganisation der Holzvermarktung wurde kreisweit eine neue Vermarktungsstruktur erfolgreich aufgebaut

·       Auch Walluf ist zwischenzeitlich der gemeinsame Kasse und dem gemeinsamen Steueramt der Rheingauer Kommunen beigetreten

·       Gemeinsam mit den Feuerwehren haben die politisch Verantwortlichen eine Entscheidung getroffen, mit der Anreize für die Mitglieder der Einsatzabteilung und deren Angehörige geschaffen wurden. Weiterhin haben wir zur Unterstützung der ehrenamtlich Tätigen die Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewartes beschlossen, der auch den Gemeindebrandinspektor bei einer Vielzahl von administrativen Tätigkeiten unterstützt

·       Eine Grundsatzentscheidung für den erforderlichen Ersatzneubau für die Kita Villa Regenbogen liegt vor

·       Der Zustand der Gemeindestraßen wurde umfassend ermittelt. Hier ergibt sich in den kommenden Jahren ein nicht unerheblicher Handlungsbedarf, der auch die kommunalen Haushalte der nächsten Jahre mitprägen wird

·       Ein Konzept mit Kostenschätzungen für Renovierungsmaßnahmen im Vereinshaus Oberwalluf liegt vor. Hier geht es um den Eingangsbereich und die Toilettenanlagen 

·       Sehr intensiv haben sich die kommunalen Gremien auch mit Problemen mit dem ruhenden Verkehr befasst. Hier wurde deutlich, dass es eine einfache Lösung nicht gibt und dieses Thema uns auch weiterhin beschäftigen wird

·        In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Schaffung des Baurechtes für eine Erweiterung des Parkplatzes im Johannisfeld ebenfalls auf den Weg gebracht ist. Der Bau des Parkplatzes im kommenden Jahr erscheint realistisch  

·       Die Brücke am Bachweg ist erneuert

·       Die gepflasterten Gehwege im Bereich des Birkenwegs, des Buchenwegs und der angrenzenden Straßenzüge sind komplett ausgetauscht

·       Das sogenannte Leinpfadplätzchen als Regionalparkprojekt konnte dank der Finanzierung durch die Regionalpark GmbH, das Land Hessen und den Zweckverband Rheingau umgestaltet werden

·       Für die Weiterführung der Rheinuferumgestaltung wurden die weiteren Schritte beschlossen. Die Ausschreibung ist zwischenzeitlich erfolgt und es kann davon ausgegangen werden, dass mit den Arbeiten in diesem Jahr zumindest begonnen werden kann

·       Für die Erneuerung des Belages der Leichtathletikanlage an der Walluftalschule wurden die notwendigen Beschlüsse gefasst

·       Das Baurecht für die Erweiterung unseres Gewerbegebiets konnte geschaffen werden. Derzeit beschäftigen wir uns mit der erforderlichen Umlegung

·       Weitere Beratungen im Zusammenhang mit der Errichtung eines Mehrfamilienhauses im „unteren Sand“ erfolgten und ich hoffe, dass hier in absehbarer Zeit auch die notwendigen Entscheidungen getroffen werden

Soweit im „Schnelldurchgang“ ein Rückblick auf wichtige Themen, mit denen sich im vergangenen Jahr die kommunalen Gremien befasst haben. Hieraus lässt sich leicht erkennen, dass das vergangene Jahr durch eine Vielzahl von zukunftsträchtigen Entscheidungen der kommunalen Gremien geprägt war, die uns finanziell in der Zukunft erheblich fordern werden. Intensiv werden wir uns damit im Rahmen der Beratungen des Haushaltes befassen. Wie Sie sich unschwer vorstellen können, gab es bei dem einen oder anderen Projekt durchaus unterschiedliche Sichtweisen.

Gestatten Sie mir hier auch einmal eine persönliche Anmerkung:

Die unterschiedlichen Sichtweisen führten in dem einen oder anderen Fall dann auch zu einem „lebhaften“ Austausch der unterschiedlichen Positionen, der leider nicht durchgängig von einem Austausch von Sachargumenten geprägt war. Bei allem Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen und engagierte Diskussionen hätte ich mir doch manchmal etwas mehr Sachbezogenheit und weniger persönliche Emotionen und Vorhaltungen gewünscht. Letztendlich verfolgen wir doch alle, sowohl die ehrenamtlich in der Kommunalpolitik tätigen, als auch die Hauptamtlichen das gleiche Ziel: Gemeinsam wollen wir etwas für Walluf erreichen und umsetzen. Das sollten wir nicht vergessen und uns auch immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Aber natürlich hat sich im vergangenen Jahr noch viel mehr ereignet. Auch hier nur ein paar Beispiele:

Fast auf den Tag genau 2 Jahre nach der Einweihung des Neubaus der Kindertagesstätte Paradies und der Ankündigung, dass diese Kita ganz auf Leseförderung setzt, war es im September des vergangenen Jahres endlich soweit, dass unsere Kita Paradies als „Literatur- Kita“ zertifiziert worden ist. Die Kindertagestätte Paradies ist damit eine der ersten in Hessen und die erste im Rheingau-Taunus-Kreis, die diese Zertifizierung erhalten hat. Darauf waren und sind wir sehr stolz und haben uns über diese Auszeichnung gefreut.

Im September war es soweit und das große Lese- und Aktionsprogramm „Wasserwelten“ der Bücherei Walluf in Zusammenarbeit mit dem Lesefest des Rheingau-Taunus-Kreises startete. Gleichzeitig war die Ausstellung „Wasserwelten in Bilder- und Kinderbüchern“ der Internationalen Jugendbibliothek München in Walluf zu Gast. Ein ganz tolles Programm wurde zusammengestellt und erfreute sich eines großen Zuspruchs.  An dieser Stelle einen besonderen Dank an alle Beteiligten, die zur Zertifizierung der Kita und der Wasserwelten erfolgreich beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht hier an die Kulturbeauftragte des Kreises, Frau Sabine Stemmler-Hess. Liebe Sabine für Deinen persönlichen und unermüdlichen Einsatz ganz lieben Dank.

Ein ganz besonderes Highlight, um nicht zu sagen, dass Highlight des letzten Jahres waren die Feierlichkeiten anlässlich des 1000-jährigen Bestehens des Fährverbindung zwischen Walluf und Budenheim. Ohne übertreiben zu wollen – und ich bin mir sicher, dass Sie mir beipflichten werden, ein solch besonderes und so gelungenes Fest gab es in Walluf noch nicht. Nach rund 2 Jahren einer intensiven Vorbereitung wurde dieser besondere Anlass auf beiden Seiten des Rheins auch ganz besonders gefeiert und dies über 2 Tage an einem Wochenende im Juli.

Allen sind diese tollen Feierlichkeiten noch in sehr guter Erinnerung und auch hier gilt Allen, die zu diesem tollen Fest beigetragen haben, allen Mitwirkenden und Helferinnen und Helfern ein ganz, ganz großes Dankeschön.

Auch hier ist es mir ein persönliches Anliegen einer Person am heutigen Abend besonders zu danken. Klaus Lalleike hat bei der Vorbereitung, der Durchführung dieses einmaligen Festes  wirklich Unwahrscheinliches geleistet. Dafür, lieber Klaus auch am heutigen Abend nochmals vielen, lieben Dank.

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, verehrte Gäste,

mit dem Rückblick auf das Erreichte und Erlebte im Jahr  2019 lassen sich auch viele Aufgaben und Vorhaben für das neue Jahr ableiten. Das vor uns liegende Jahr 2020 wird aber auf jeden Fall auch Veränderungen bringen. Es wird uns auch vor neue Herausforderungen stellen, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Meinen Beitrag hierzu leiste ich gerne.

Gestatten Sie mir nur einige Ereignisse und Vorhaben im Jahre 2020 anzusprechen.

Im November des vergangenen Jahres habe ich den Entwurf des Doppelhaushaltes für die Jahre 2020 und 2021 in die Gemeindevertretung eingebracht. Für diese beiden Jahre sind derzeit zukunftsträchtige Investitionen in einer Größenordnung von rund 3,6 Mio. Euro vorgesehen. Das eine oder andere Projekt hatte ich bereits bei meinem Rückblick auf das vergangene Jahr angesprochen. Die gemeindlichen Gremien werden sich ab der kommenden Woche mit dem Haushaltsentwurf befassen. Seit der Einbringung im November haben sich natürlich noch zahlreiche Veränderungen ergeben und ich gehe derzeit davon aus, dass sich die Investitionssumme eher noch erhöhen wird. Aber das bleibt den anstehenden Beratungen vorbehalten.

Auf jeden Fall ist der Haushaltsentwurf ein ehrgeiziger Entwurf, denn schon allein die Umsetzung der investiven Maßnahmen wird uns in erheblichem Maße fordern. 

Auch in diesem Jahr halte ich es für erforderlich, uns mit dem wichtigen Thema der Siedlungsentwicklung zu befassen. Aufgrund seiner Lage ist Walluf sowohl als Gewerbestandort, als auch als Wohnort beliebt. Die Erweiterung des Gewerbegebietes und das Baugebiet im „Unteren Sand“ waren ein erster Anfang und in diesem Jahr sollte es erneut darum gehen, in einen ergebnisoffenen Dialog einzutreten, ob wir als flächenkleinste Gemeinde im Rheingau-Taunus-Kreis weitere Entwicklungsmöglichkeiten ausschöpfen wollen.

Ich weiß sehr wohl, dass es gerade bei dem sensiblen Thema der Siedlungsentwicklung durchaus sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt.

Aber entscheidend ist, dass wir letztendlich zu Ergebnissen kommen sollten. Denn Sie, die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass die gewählten Repräsentanten anstehende Fragen und Probleme gemeinsam beantworten und lösen.  

Auch die Frage wie die Gemeinde Walluf zum Thema der Biosphärenregion steht und wie wir uns zur Frage einer Antragstellung bei der UNESCO positionieren wollen, steht zur Entscheidung an.

Im Mai werden wir das 55-jährige Bestehen der Verschwisterung mit unseren südfranzösischen Freunden aus unserer Partnergemeinde La Londe les Maures hier in Walluf feiern. An diesen Feierlichkeiten werden rund 100 Bürgerinnen und Bürger aus La Londe teilnehmen. Wir freuen uns schon sehr auf ein erneutes Zusammentreffen mit unseren Freunden. Für viele von uns sind die unvergesslichen Tage, bei der letzten Verschwisterungsfeier im Jahre 2016 in La Londe noch in guter Erinnerung geblieben.

Ein weiteres besonderes Ereignis steht in diesem Jahr an. Vielen von Ihnen ist ja bekannt, dass die erste urkundliche Erwähnung von Walluf im Jahre 770 erfolgte. Dies bedeutet, dass Walluf in diesem Jahr 1.250 Jahre alt wird. Dies ist nach meiner Überzeugung erneut ein Anlass zum Feiern. Ob, wie und in welchem Rahmen wir dieses Jubiläum feiern, muss in Kürze entschieden werden.

Ja und dann gibt es noch ein weiteres wichtiges Ereignis in diesem Jahr, das auf jeden Fall eine Veränderung mit sich bringen wird. Franz Horne ist hierauf ja bereits schon bei seiner Begrüßung kurz eingegangen. Der diesjährige Neujahrsempfang ist mein letzter Neujahrsempfang als Wallufer Bürgermeister.

Bereits im März 2018 habe ich meine Entscheidung, nicht für eine weitere Amtszeit als Wallufer Bürgermeister zu kandidieren, die ich nach reiflicher Überlegung getroffen habe, öffentlich gemacht. Sie Alle werden sicherlich nachvollziehen können, dass ich mir diese Entscheidung wirklich nicht einfach gemacht habe. Das abwechslungsreiche Amt als Wallufer Bürgermeister war und ist für mich auch nach mehr als 17 Jahren eine spannende und reizvolle Aufgabe. Ich bin froh und dankbar, dass ich in den Jahren meinen Heimatort Walluf gemeinsam mit den kommunalen Gremien mitgestalten konnte. Aber irgendwann ist aber dann auch der Zeitpunkt gekommen, aufzuhören. Ich sage dies ohne Wehmut und in der festen Überzeugung, dass ich ein wohlbestelltes Haus übergeben werde.

Ich bin von vielen Bürgerinnen und Bürgern im Anschluss darauf angesprochen worden. Die Meisten konnten meine Entscheidung nachvollziehen, auch wenn sich viele gefragt haben, warum ich meine Entscheidung doch relativ früh getroffen und auch öffentlich gemacht habe. Hierzu auch am heutigen Abend eine kurze persönliche Anmerkung. Meine Ankündigung im März  2018 war für mich ein Gebot der Fairness, denn damit sollte frühzeitig eine Entscheidungsfindung für die Aufstellung meiner Nachfolgerin oder meines Nachfolgers angestoßen werden.

2 Kandidaten, die sich um meine Nachfolge bewerben, sind am heutigen Abend beim Neujahrsempfang anwesend. Ob es noch weitere Kandidaturen geben wird, wissen wir definitiv am Abend des 17. Februar, denn um 18.00 Uhr endet an diesem Abend die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen. Die Bürgermeisterwahl findet nach der Festlegung durch die Gemeindevertretung am 26.04.2020, eine eventuelle Stichwahl am 17.05.2020 statt. Meine Amtszeit endet mit Ablauf des 10. Oktober 2020.

Wahlen sind ein elementarer Bestandteil der Demokratie. Bürgerinnen und Bürger haben durchaus unterschiedliche Vorstellungen darüber an welcher Stelle sie ihr Kreuz machen. Ich werde natürlich heute Abend keine Wahlempfehlung abgeben, aber eine herzliche Bitte habe ich an Sie Alle: Machen Sie auf jeden Fall von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und entscheiden Sie mit, wer in den nächsten Jahren Wallufer Bürgermeisterin oder Bürgermeister wird und damit die Geschicke Wallufs in den kommenden Jahren maßgeblich mitbestimmt.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

verehrte Gäste,

am Ende meiner Neujahrsrede angekommen, wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen für das  Jahr 2020 nochmals alles erdenklich Gute, insbesondere Gesundheit und persönliches Wohlergehen für das vor uns liegende Jahr.

„Begrüße das neue Jahr vertrauensvoll und ohne Vorurteile, dann hast du es schon halb zum Freunde gewonnen“ hat der Dichter Novalis einmal sehr treffend geschrieben.

In diesem Sinne lassen Sie uns gemeinsam die Herausforderungen annehmen, die das neue Jahr für uns bereithält. Abschließend bedanke ich mich bei Allen, die zum Gelingen des heutigen Abends beigetragen haben. Ich danke Ihnen, dass Sie mir zugehört haben und wünsche uns allen im Anschluss an den musikalischen Ausklang des offiziellen Teils des Neujahrsempfangs noch einen schönen Abend mit anregenden und unterhaltsamen Gesprächen.