Das Eckige muss ins Eckige


In den USA gibt es die quadratischen Mülleimer für Pizzakartons schon länger. Jetzt wird auch in Walluf, das Eckige ins Eckige geworfen.

Schon vor der Corona-Pandemie waren Pizzakartons ein Problem. Niemand weiß so richtig, in welche Mülltonne eine ölgetränkte Pappschachtel gehört, an der Käsereste kleben.

Pizzakartons gehören in den Restmüll. Die runden Mülleimer waren schnell von den sperrigen Kartons überfüllt.


Sicher ist: Der öffentliche Abfallbehälter wird oft zu klein. Es braucht nicht viele der sperrigen Kartons, um aus einem leeren Abfalleimer einen überfüllten zu machen.

Wer die Parks, die Plätze oder das Rheinufer in der Nähe von Pizzabäckern oder Flammkuchenverkäufern besucht der kennt das Problem.

Ein halbherzig zusammengedrückter Karton verstopft die Öffnung, auf dem Boden unter dem Eimer sammelt sich der Müll.

Auch am Wallufer Rheinufer gab und gibt es ein Müll und ein Pizzakarton Problem.

Es reicht nicht aus, die Leerungsintervalle zu erhöhen und auf die Bereitschaft von Freiwilligen und Gastronomen zu setzen, den Müll freiwillig zu beseitigen.

Zusätzlich bedarf es kreativer und langfristiger Lösungen. Die Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Walluf haben dazu einige Ideen.

Eine davon, die Herr Marco Salizé vorgeschlagen hat, wird heute eingeweiht:

In der speziell durch die Wallufer Firma Ebert Metalldesign angefertigte Pizza Box lassen sich die Kartons einfach aufeinander stapeln.

Das spart Platz, erleichtert die Leerung und stellt eine umweltgerechte Entsorgung sicher.

Rechtzeitig vor Pfingsten steht die erste Box  nahe des Fässchens. Eine Weitere wird die Tage auf dem Leinpfadplätzchen folgen. Die Schriftzüge sind noch provisorisch, gefräste Schriftzeichen beauftragt. Eine runde Sache.  

Die Idee ist sicher nicht neu und keine Wallufer Erfindung. In Amerika gibt es einige Parkplätze, oft vor Pizzakettenfilialen, wo ähnliche Gebilde stehen ("Empty Pizza Boxes Only").


In Deutschland, da sind sie noch selten anzutreffen, hat sich diese Idee noch nicht sehr weit herumgesprochen und hat mit Walluf einen der Vorreiter.

Der hoch erfreute Bürgermeister Nikolaos Stavridis sagt abschließend:

„Seitdem Wetterbedingt die Besucherzahlen zugenommen haben sind einige Maßnahmen getroffen worden, um dem Müllaufkommen Herr zu werden. Die AWO Jugendarbeit verteilt Utensilien an freiwillige Helferinnen und Helfer, der Wallufer VGV plant ebenfalls eine Einführung.

Der Bauhof hat seine Leerungsintervalle um ein Drittel erhöht und zwei weitere Containerstandorte eingeführt. Einige Gastronomen helfen aktiv an Aufräumaktionen mit und führen Gespräche zur Einführung eines gemeinsamen Pfand- und Mehrwegsystems. Ich möchte die Gelegenheit nutzen um den Bauhof und allen aktiven Helferinnen und Helfern zu Danken. Vieles wird getan um Walluf sauber zu halten. Die in Walluf produzierte Pizza-Box ist ein Baustein, weitere kreative Ideen folgen, lassen sie sich überraschen. Jeder kann etwas tun indem er die Abfalleimer benutzt, Müll aufsammelt oder bei einem vollen Mülleimer einfach bis zum nächsten läuft. Was man voll mitgebracht hat lässt sich leer umso leichter ein paar Meter tragen. Es ist nicht immer unser Müll, aber es ist unser Walluf, was wir sauber umso schöner finden.“