„RHEINGAU-TAUNUS-RESOLUTION“:
Die 17 Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden im Rheingau-Taunus-Kreis haben gemeinsam mit Landrat Sandro Zehner die Rheingau-Taunus-Resolution unterzeichnet und so ein Zeichen gegen die strukturelle Unterfinanzierung der kommunalen Ebene gesetzt. Die Resolution wird jetzt an die hessische Landesregierung, das hessische Innenministerium sowie die Bundesregierung gesendet.
In der Resolution fordern die Bürgermeister und der Landrat, dass Bund und Land in Zukunft nicht mehr nur Aufgaben in Gesetzen festlegen, sondern auch klar benennen, woher die nötigen Mittel kommen und diese zur Verfügung zu stellen.
Zur Unterzeichnung der Resolution haben sich die 17 Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden dort mit dem Landrat zusammengefunden, wo Rheingau und Taunus sich geografisch treffen: auf der Mapper Schanze in Schlangenbad. Der Ort betont symbolisch, den Zusammenhalt in der Region und untermauert das gemeinsame Ziel der kommunalen Ebene im Landkreis, für die Menschen den Rheingau-Taunus-Kreis als lebenswerte Region zu gestalten.
„Für die Bürgerinnen und Bürger sind wir Städte, Gemeinden und Landkreise der erste Ansprechpartner auf der staatlichen Ebene. Im Rathaus, in der Führerscheinstelle des Kreises, beim Busverkehr oder in den Kitas und Schulen erleben sie ihren Staat“, sagt Landrat Sandro Zehner. „Die uns auferlegten Pflichtaufgaben, immer neue Vorgaben und höhere Standards sorgen aber dafür, dass wir gar nicht in dem Maß für die Menschen da sein können, wie es nötig wäre. Wir verkommen zum Abwickler des Bundes, ohne echte Selbstverwaltungsspielräume. Wenn wir in der Hauptsache damit beschäftigt sind, uns auferlegte Aufgaben des Bundes oder Landes zu erfüllen, ohne dafür ausreichend finanziell ausgestattet zu werden, fehlt vor Ort das Geld zur Gestaltung, wie beispielsweise für die Entwicklung des Tourismus, die Förderung des Ehrenamtes oder des Breitensports, für Integration oder Investitionen in Straßen- und Schulsanierung, den Ausbau der Digitalisierung oder effektive Wirtschaftsförderung – kurz für die Gestaltung des Lebens hier vor Ort. Das erwarten die Menschen zu Recht von uns, das ist unser Job!“
Die Probleme der strukturellen Unterfinanzierung zeigen sich in den folgenden Bereichen und sind Bestandteil der heute gemeinsam verabschiedeten Resolution:
Landrat Sandro Zehner verdeutlicht die Dringlichkeit von Reformen: „Wenn Bund und Länder uns hier weiterhin allein lassen, müssen wir uns auf der kommunalen Ebene buchstäblich kaputtsparen und die Kommunen müssen die Grund- und Gewerbesteuer immer höherschrauben, für Ausgaben, auf die wir gar keinen Einfluss haben. Das vermindert unsere Leistungsfähigkeit und sorgt für sinkendes Vertrauen in den Staat als Ganzes – und das gefährdet unsere Demokratie. Deshalb fordern wir gemeinsam, dass die kommunale Selbstverwaltung nicht zur Farce werden darf. Der Gesetzgeber muss jetzt handeln und die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen beheben!“
Das Problem sei kein spezielles des Landkreises: Ein einziger Landkreis in Hessen weist für den Haushalt 2024 kein Defizit aus – und auch der nur wegen eines Sondereffekts.
Die gemeinsamen Forderungen der 17 Bürgermeister und des Landrats lauten daher: