Neujahrsrede 2024
Sehr verehrte Gäste,
auch ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserem Neujahrsempfang und wünsche Ihnen allen ein gutes neues Jahr. Ich freue mich sehr, heute mit Ihnen das Jahr 2024 auch „offiziell“ eröffnen zu können.
Der letzte Neujahrsempfang, den ich besucht habe, war der des Jahres 2020. Damals war Manfred Kohl noch Bürgermeister (hallo lieber Manfred, liebe Bene), und die Festrede hat mein Vorgänger, Franz Horne (hallo lieber Franz, liebe Birgit), gehalten. Das ist erst vier Jahre her. In diesen vier Jahren hat es die Welt, Deutschland und auch Walluf allerdings ganz schön durchgeschüttelt.
Seit 2021 haben wir mit Nikolaos Stavridis einen neuen Bürgermeister, und die Kommunalwahlen im Frühjahr 2021 haben in der Wallufer Gemeindevertretung für neue Kräfteverhältnisse gesorgt.
Meine sehr verehrten Damen und Herren: das Jahr 2023. Leider tobte auch im letzten Jahr der Krieg in der Ukraine immer noch heftig, und mit dem Krieg im Nahen Osten, dessen Entwicklung nicht abzusehen ist, tat sich ein neuer gefährlicher Krisenherd auf.
Was hat das vergangene Jahr nun uns in Walluf beschert?
Ich möchte Sie in der nächsten halben Stunde zunächst mitnehmen auf eine Bilderreise durch die Ereignisse des Jahres, werde danach die Schwerpunkte unserer politischen Arbeit im Jahr 2023 schildern und einen kurzen Ausblick auf das Jahr 2024 geben.
Ich bitte um Verständnis, dass ich als diesjährige Chronistin eine Auswahl der zu erwähnenden Highlights treffen musste. Voilà – meine TOP 15 des Jahres 2023 in meist chronologischer Reihenfolge:
1) Zu Beginn des Jahres wurde viel gefeiert: der Neujahrsempfang, der Empfang zu Ehren unseres frischgebackenen Bundesverdienstkreuzträgers Franz Horne, der Empfang anlässlich des 90. Geburtstag meines Vorvorgängers Günter Dietz. Das Amt des Vorsitzenden der Gemeindevertretung bietet also doch so einige späte Freuden…
2) Der Februar stand nach drei Coronajahren ganz im Zeichen der Fassnacht, so konnten die Sitzungen des OCV im Vereinshaus Oberwalluf und des NCV hier in der Aula der Walluftalschule und der Fasnachtsumzug in Oberwalluf stattfinden.
3) Heute kommt es uns schon so unwirklich vor: Tatsächlich schloss das Testzentrum in der grünen Hütte am Grillplatz erst am 6. März 2023 seine Pforten, nach langen 703 Tagen in Betrieb und über 60.000 durchgeführten Coronatests.
4) Walluf bekam im Frühjahr ein neues Logo, entwickelt vom Gemeindevorstand gemeinsam mit dem Künstler Apitz. Manche finden es zu bunt, andere zu kleinteilig. Ich finde es sehr gelungen und hätte gerne auch so eine schöne Anstecknadel!
5) Ende April fand das erste Mal seit der Corona-bedingten Pause wieder der Wallufer Putztag statt, an dem sich mehr als 120 Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen Vereinen und Organisationen beteiligten. Wie Sie hier auf dem Foto sehen, gelang dem Bürgermeister und mir im Mühlgraben ein wirklich „großer“ Fang.
6) Anfang Mai konnte nach drei Jahren pandemie- und niedrigwasserbedingter Pause wieder der Seniorenausflug in Form einer Schifffahrt durchgeführt werden. Der Einladung der Gemeinde folgten 384 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bei schönstem Wetter und guter Stimmung war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Für den Tag hatte unsere Weinkönigin Stella sogar ihre Krone abgegeben, und wir haben Weinkönig Klaus den I. gekrönt.
An dieser Stelle geht mein Dank an unsere Weinmajestäten Stella und Lea, die auch im vergangenen Jahr Walluf und den Wallufer Wein bestens repräsentiert haben. Jetzt besteht die Gelegenheit, es ihnen mit einem Applaus zu danken.
7) Am 18. Mai eröffnete die Feuerwehr Niederwalluf mit ihrem Tag der offenen Tür den Veranstaltungsreigen unserer Feuerwehren mit Feuerwehrfesten, Kameradschaftsabenden und Besuchen in Drobollach und Lechbruck am See. Das Feuerwehrfest in Oberwalluf im Juli hatte einem ganz besonderen Höhepunkt: Unser Bürgermeister löste seine Wettschuld aus dem Wahlkampf ein und besang als Bacchus den griechischen Wein: Und Niko - was macht Deine Schlagerkarriere?
8) Der Juni und Juli standen ganz im Zeichen von Kultur und Geselligkeit.
Den Auftakt machte am 16. Juni das Kinderkonzert im Rahmen der erstmalig von der Gemeinde organsierten und durch Spenden finanzierten „Cool-tour – Kultur für Kids“ vor 300 Gästen in der Walluftalschule.
Die Neuauflage der „Schnecke Walli“ feierte Premiere. Ich habe mein Exemplar heute mitgebracht, das ich auch gerne ausleihe. An dieser Stelle gilt unser Dank der Schiffchenbibliothek, die auch im Jahr 2023 wieder zahlreiche Veranstaltungen für klein und groß durchgeführt hat und überregional Anerkennung findet.
Am 1. Juli eröffnet der Wallufer Kultursommer an der Johanniskirchenruine, zwar wie wir es schon kennen mit 30 Minuten Verspätung wegen eines Gewitters, aber Veranstalter und Publikum feierten das Trio Nid de Poule im Anschluss dafür umso mehr. Beim Auftritt von Menna Mulugeta drei Wochen später war sogar das ZDF anwesend und Walluf kam ins Fernsehen; schon zum zweiten Mal in diesem Jahr, zuvor war das Kinderbuch „Spielplatz-Alarm in Walluf“ Gegenstand in der Sendung Punkt 6 bei RTL.
Die Akteure der Schiffchenbibliothek und der Kulturinitiative können wir jetzt mit einem kräftigen Applaus belohnen.
9) Am letzten Juniwochenende fand wieder die Johanniskerb am Rheinufer in Niederwalluf statt und zwei Wochen später luden die Wallufer Winzer zu der uns jetzt schon ans Herz gewachsenen Veranstaltung „Wein am Rhein“ ein. Das erste Mal nach Corona konnte die Oberwallufer Kerb wieder stattfinden.
10) Im Verlauf des Sommers beteiligte sich Walluf am Stadtradeln, der Rheingauer Kinowette, der Aktion „Mainova bewegt die Region“ und machte mit bei der Earth Hour des WWF und dem Orange Day. Wer wissen möchte, was sich dahinter verbirgt, frage bitte gleich den Bürgermeister!
11) Die Gemeinde veranstaltete im September gemeinsam mit der Fair-Trade-Initiative zum zweiten Mal ein Faires Grillen. An diesem Tag hat sich wieder einmal gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Feuerwehr und Vereinen bei uns funktioniert. Eigentlich sollte das mit viel Aufwand vorbereitete Familienfest im Mühlenpark stattfinden, jedoch war dieser wegen starker Regenfälle nicht zu begehen. Kurzerhand gelang es durch eine gemeinsame Kraftanstrengung, die Attraktionen vor dem Feuerwehrhaus aufzubauen. Mittags ließ dann auch der Regen nach und alle konnten den Nachmittag genießen.
Sooo...: Nach meiner Auflistung der TOP 15 haben wir uns jetzt schon auf TOP 12 vorgearbeitet….
12) In besonderer Erinnerung ist mir die Feier zum 25-jährigen Dienstjubiläum des Bürgermeisters geblieben. Lieber Niko, auch wenn ich jetzt Dein wahres Alter verrate: Ich hatte die Ehre, Dir Deine Urkunde zu überreichen und Dein Geburtsjahr war in dieser Urkunde mit 1941 angegeben. Ich hoffe, Du wirst uns eines Tages in Dein Geheimnis der ewigen Jugend einweihen…
13) Am 6. Oktober absolvierte die Wallufer Feuerwehr ihre Jahresabschlussübung. Alle Bürgerinnen und Bürger konnten sich vor Ort in der Mühlstraße von der professionellen Arbeit unserer Einsatzkräfte überzeugen und sehen, dass die Wehren für den Ernstfall gut aufgestellt sind.
Dies hatte sich auch im Echteinsatz gezeigt: Im Juli war auf einer Fläche von 26.000 qm auf Wallufer Gemarkung ein Feld in Brand geraten. Der Brand konnte aber mit Einsatzkräften aus Walluf und den Nachbarverbänden und mit Hilfe der Landwirte schnell gelöscht werden.
Lieber Herr Metzger, lieber Herr Müller, lieber Herr Holland und alle hier anwesenden Mitglieder der Feuerwehren: Ich möchte ich Ihnen an dieser Stelle unseren Dank aussprechen. Sie alle leisten unter Einsatz Ihres Lebens und Ihrer Gesundheit Dienst an der Allgemeinheit, dies auch überwiegend im Ehrenamt. Und wenn ich in trüben Stunden manchmal denke, ich hätte in Anbetracht meines Ehrenamts als Vorsitzende der Gemeindevertretung viel zu tun, sind Sie und Ihre Mitstreiter meistens schon da bei Aufbau, als Ansprechpartner und bei der Begleitung zahlreicher Events in Walluf.
Dies ist auf jeden Fall einen besonderen Applaus wehrt.
Als Kommunalpolitiker ist es unsere Aufgabe, sie - so gut es möglich ist - zu unterstützen. So haben wir kurzfristig die Mittel für den Erwerb eines Einsatzleitwagen bereitgestellt, der im September in Betrieb genommen werden konnte.
Kommen wir nun zu TOP 14:
14) In Oberwalluf wurde in 2023 fleißig gebaut: Die Bauarbeiten am Drobollacher Platz wurden Ende November weitgehend abgeschlossen. Das neue Veranstaltungsgebäude wurde soweit hergestellt, dass der Vereinsring wie geplant den Innenausbau in Angriff nehmen konnte.
Ende Oktober wurden die nach wie vor laufenden Kanalbauarbeiten an der Marktstraße aufgenommen, deren vollständige Beendigung für Juli 2024 erwartet wird.
Das Vereinshaus Oberwalluf hat einen modernen Eingangsbereich und neue sanitäre Anlagen erhalten.
Aber ganz von Bauarbeiten ist auch Niederwalluf nicht verschont geblieben: Nach jahrelangen Diskussionen wurde der Mühlgraben befestigt.
15) Ab November stand Walluf ganz im Zeichen der herannahenden Weihnacht: Die Martinsumzüge und der Wallufer Weihnachtsmarkt fanden statt und zahlreiche Vereine öffneten ihre Tore zur Teilnahme am beweglichen Adventskalender. Es gab ein besonderes Weihnachtskonzert der Chorgemeinschaft und das Weihnachtssingen der Männerchöre in Oberwalluf. In großer Zahl folgten die Walluferinnen und Wallufer der Einladung zum Krippenspiel in der Reithalle.
Das ganze Jahr über begleitet haben uns die vielfältigen Aktionen unserer über 40 Vereine. Lassen Sie mich stellvertretend an drei besondere Events erinnern: das Legendenturnier, das im Frühjahr von der SG Walluf ausgerichtet wurde und dessen Erlös zugunsten krebskranker Kinder gespendet wurde. Im Sommer feierte der Fair-Treff sein 20-jähriges Bestehen und im November erinnerte der TSV Walluf an seine Gründung vor 175 Jahren.
Sie alle in unseren Vereinen Aktiven sei es als Trainer, Ausbilder oder Vorstandsmitglied, fördern mit Ihrem Engagement den Zusammenhalt und das Lebensgefühl in unserer Gemeinde. Die Ortsverbände der großen Sozialverbände sind in Walluf gut aufgestellt, die deutsch - französische Freundschaft wird vom DFK intensiv gepflegt und der Rheinadel steht immer bereit, wenn Hilfe gebraucht wird.
Für dieses Engagement wollen wir uns bei Ihnen allen mit einem kräftigen Applaus danken.
So, meine sehr verehrten Damen und Herren, unsere Bilderreise in das Jahr 2023 ist vorbei und wir können feststellen, dass die Coronajahre dem gesellschaftlichen Leben in Walluf nicht auf Dauer geschadet haben. Hinzu kommen ja noch die zahlreichen Aktivitäten der Kirchen, der Winzer und der Gewerbetreibenden.
Wer jetzt gedacht hat, dass wir durch sind, liegt falsch, denn nun kommen wir zur Politik:
Im Frühjahr hat sich die Gemeindevertretung für die Mühlstraße/Ecke Schachtweg als Standort für ein neues, gemeinsames Feuerwehrhaus ausgesprochen. Dieser Entscheidung waren intensive Gespräche zwischen dem Bürgermeister, der Verwaltung, Mitgliedern der Gemeindevertretung und den Vertretern der Feuerwehren Niederwallufs und Oberwallufs vorausgegangen. Bereits jetzt hat sich gezeigt, dass die Entscheidung, das Venatorgelände zu erwerben, richtig war. Erst dadurch, dass die Gemeinde Eigentümerin dieses Geländes ist, konnte die Standortsuche erfolgreich sein.
Zukünftig wollen die Feuerwehren Niederwalluf und Oberwalluf dann auch als eine Feuerwehr Walluf „firmieren“. Über diese Entscheidung freuen wir uns alle sehr, zeigt sie doch, dass auch die Wehren hinter dem gefundenen Standort „stehen“. Es war uns als Gemeindevertretung immer klar, dass wir hier nichts gegen den Sachverstand der Mitglieder beider Feuerwehren auf den Weg bringen wollten.
Im März stand die alljährliche Waldbegehung auf dem Programm: in diesem Jahr in unserem Hinterlandswald. Dieser liegt – viele werden das gar nicht wissen – bei Niederheimbach im Taunus. Herr Förster Steiner hat uns – trotz des wolkenbruchartigen Regens an diesem Tag - mit viel Engagement über den Zustand unseres Waldes berichtet. Die vielen Trockensommer der jüngeren Vergangenheit haben zu massiven Schäden – insbesondere am Fichtenbestand, aber auch an den Buchen - geführt.
Auch wenn uns der verregnete Winter in diesem Jahr ganz andere Probleme beschert hat, für die Wälder ist der Regen Gold wert, denn wie wir gehört haben, kann das Grundwasser nur im Winter wieder aufgefüllt werden. Nichts desto trotz werden wir in Zukunft für die Aufforstung und den Umbau unseres Waldes Geld in die Hand nehmen müssen.
Ich persönlich weiß übrigens jetzt ganz genau, wo der Hinterlandswald liegt und sich des Jagdpächters Bauwagen befindet: Ich war an dem Nachmittag nämlich nochmal da, da ich mein verschwundenes Handy im Wald vermutete... Es ist dann aber im Gemeindebus wieder aufgetaucht.
Da der Klimawandel auch vor Walluf nicht halt macht, beschäftigten sich die Ausschüsse und die Gemeindevertretung intensiv mit dem Thema „Energie“. Auf dem Dach der Kita Paradies wird eine Photovoltaikanlage installiert werden und für den gemeindeeigenen Fuhrpark soll ein Elektromobilitätskonzept erarbeitet werden. Dem Betrieb von zwei E-Ladesäulen an den Standorten Parkplatz Johannisfeld und Rheinallee/Am Fässchen haben wir zugestimmt.
Außerdem hat sich eine Arbeitsgemeinschaft mit der Verkehrssituation in der Altstadt beschäftigt. Ziel ist es, den Durchgangsverkehr und den Parksuchverkehr einzudämmen, ein entsprechender Verkehrsversuch wird in diesem Frühjahr gestartet.
Der Schaffung einer zusätzlichen Stelle zur Einstellung einer Gemeindeschwester haben wir zugestimmt. Ab dem 1. Januar 2024 steht mit Frau Flöck eine sachkundige Person zur Unterstützung unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger bereit.
Der städtebauliche Wettbewerb „Rosenhof“ hat uns intensiv beschäftigt.
Beim „Rosenhof“ handelt es sich um die vorerst letzte große Fläche, die der Wohnbebauung zugeführt werden kann. Wichtig ist eine zügige Bauleitplanung und deren Umsetzung auch deswegen, weil der Kindergarten „Regenbogen“ in die Jahre gekommen ist und ein neuer Standort gefunden werden muss. Als kleine Gemeinde führt man so einen Wettbewerb ja nicht allzu häufig durch, ich denke, dass für viele von uns dies ein „Once-in-a-Lifetime“-Ereignis bleiben wird. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden zu unserer aller Überraschung acht Planungsentwürfe eingereicht. Diese wurden dem Preisgericht, welches in der Mehrheit aus Fachleuten aus ganz Deutschland bestand, Ende November 2023 präsentiert. Wir Vertreter aus der Gemeindevertretung haben uns im Rahmen der Entscheidung einstimmig dem Votum der Fachleute angeschlossen.
Ich bin überzeugt, dass die Durchführung des Wettbewerbs für die Entwicklung des gesamten Gebiets von großer Bedeutung ist und wir die Planungen zügig weiterführen können, auch weil wir von den Empfehlungen der Fachplaner profitieren. Sowohl das Geld als auch die Zeit für die Durchführung des Wettbewerbs waren gut angelegt.
Auf dem Bild können Sie die Gestaltung des Areals gut erkennen. Es werden wie der Form eines Fächers Mehrfamilienhäuser angeordnet, die von Grünflächen durchzogen sind. Der neue Kindergarten soll zum Ort hin neben dem Bolzplatz entstehen. Insgesamt soll Wohnraum für mehrere Hundert Menschen geschaffen werden, der in Walluf und in der Region dringend gebraucht wird.
Im Sommer haben wir die Spielplätze besichtigt – zu unserer Überraschung gibt es in Walluf tatsächlich 13 Spielplätze. Als Ergebnis der Besichtigung und der Befragung von Eltern und Kindern sollen die Haushaltsmittel für ein Spielplatzkonzept einschließlich eines Inklusionsspielplatzes im Rahmen der Haushaltsberatungen für das Jahr 2024 in den Haushalt eingestellt werden.
Ja, und da sind Sie schon, die Schatten für das Jahr 2024. Es geht uns in Walluf im Kleinen nicht anders als der Bundesregierung im Großen: Der Haushalt für das laufende Jahr ist nicht vor Jahresfrist verabschiedet worden. Da der Haushalt des Kreises noch nicht beschlossen ist, fehlen uns derzeit die endgültigen Zahlen in Bezug auf unsere Umlageverpflichtungen.
Neben den finanziellen Aufgaben wird sich Walluf im Jahr 2024 einer weiteren Herausforderung stellen müssen. Angesichts der vielen Krisen in der Welt hat sich die Anzahl der vor Krieg und Gewalt in ihren Ländern fliehenden Menschen erheblich gesteigert. Diese Menschen müssen versorgt werden. Auch Walluf wird hier seinen Beitrag zur Bewältigung dieser Aufgabe leisten. In Walluf entsteht derzeit eine Unterkunft für ca. 200 Geflüchtete auf einem von der Gemeinde im Kressboden II bereitgestellten Grundstück. Ich danke an dieser Stelle Herrn Bürgermeister Stavridis und der Verwaltung ausdrücklich dafür, dass wir als politische Entscheidungsträger über die Gespräche mit dem Kreis frühzeitig informiert wurden. Dies war nach Rechtslage nicht verpflichtend und stellt ein gutes Beispiel für die vertrauensvolle Zusammenarbeit des Bürgermeisters und der politischen Gremien dar.
Ich bin überzeugt, dass die nunmehr gefundene Lösung der Unterbringung auf einer gemeindlichen Fläche die unter Würdigung aller Umstände beste Lösung ist, und danke auch dem Kreis dafür, den Vorschlag aus Walluf in seine Überlegungen einbezogen zu haben.
Sicherlich werden wir die Betreuung dieser Menschen nicht ausschließlich mit ehrenamtlichen Kräften bewerkstelligen können. Insoweit appelliere ich auch heute nochmal an den Kreis, das Land und den Bund, hier professionelle Hilfestellung zu geben.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich bin, wenn ich mir das Vereinsleben und den Zusammenhalt in Walluf ansehe, aber hoffnungsvoll, dass wir auch diese Aufgabe – die nötige Unterstützung vorausgesetzt – meistern werden. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass die Coronajahre dem ehrenamtlichen Engagement der Walluferinnen und Wallufer für ihre Gemeinde und auch darüber hinaus wenig anhaben konnten.
Auf das Jahr 2023 können wir mit Zufriedenheit und Stolz zurückblicken. Auf die Herausforderungen des Jahres 2024 sind wir gut vorbereitet. Loben wir uns einmal selbst:
Zunächst gilt es nun, den Haushalt 2024 aufzustellen, hierzu haben wir am kommenden Dienstag einen Beratungstermin im hessischen Innenministerium.
Im Rahmen der Haushaltsaufstellung werden wir viele Entscheidungen zu treffen haben: So werden wir die
- Gebühren für die Kinderbetreuung anzupassen haben,
- den Umbau des Jugendtreffs in der Hauptstraße 106 in Angriff nehmen,
- die Planung des Rosenhofs,
- vor allem aber den Neubau der Kita „Regenbogen“, vorantreiben müssen.
- Auch der Neubau des Feuerwehrgerätehauses muss initiiert werden.
Zunächst bleibt mir jetzt noch eine wichtige Sache an dieser Stelle, und zwar
allen Danke zu sagen, die dazu beitragen, dass Walluf ein so lebens- und liebenswürdiger Ort ist und bleibt:
Meine Damen und Herren: Ich freue mich auf das Jahr 2024, um das, was wir in 2023 angestoßen haben, weiter voran zu bringen. Wir sind auf gutem Weg und ich bin überzeugt, dass wir im Jahr 2025 auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken werden.
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Abend und freue mich auf gute Gespräche.
- es gilt das gesprochene Wort -
Bilderreise durch die Ereignisse des Jahres 2023:
Impressionen vom Neujahrsempfang 2024:
